06.04.2017 / Rahmen /

Pinionaufnahme

Ich hatte lange über die Gestaltung der Aufnahme für das Getriebe der Firma Pinion nachgedacht. Vorab wurde mir eine 3D Modell des Getriebes und deren Aufnahme zur Verfügung gestellt - vielen Dank.
Da ich die letzten 2 Jahre für FEM – Kalkulationen verantwortlich war, hatte ich etwas Erfahrung in der Berechnung. Schnell stellte ich fest, dass ich mit der Verwendung von 1 mm starken Blech (Material Docol 1000) und einfachen Kehl- bzw. Stumpfnähten von außen nicht auskommen würde. Die Alternative wäre die Verwendung von 2 mm starken Blech (Material Domex 700) gewesen, wobei ich dadurch gewichtsmäßig über dem der originalen Pinionaufnahme gewesen wäre.
Das Problem bei der Verwendung von dünnem Blech ist, dass dieses sich bei großen, unverstärkten Bereichen zu sehr verwindet beim Einleiten der Kraft. Nach etwas Grübelei kam mir die Idee, die Verstärkung der großen Flächenbereiche durch aufgesetzte Konen. Somit wird die Kraft gleichmäßig verteilt und man hat einen guten Übergang. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit mit dem hobbymäßigen Entwickeln von Zweitaktauspuffanlagen konnte ich sehr gut zum Erstellen der Blechabwicklungen und dem Runden einbringen.
Persönlich gefällt mir das Design mit dem allmählichen Größerwerden der Rohre zur Getriebeaufnahme sehr gut und ist auf jeden Fall ein Hingucker im Vergleich zu den üblichen, käuflich verfügbaren Reiseradrahmen mit Piniongetriebe.


kein leichter Schnitt bei hochfestem Blech


Nacharbeiten der Schnittkante - Toleranz auf 250mm im 1/100 mm Bereich


Biegeschema und Seitenansicht im Maßstab 1:1


Biegen nach Kontur im Schraubstock mit Rohr und Hammer, ständiges Kontrollieren, dass die Seitenkanten nach dem Biegen in einer Ebene liegen


passt ganz gut


Seitenbleche ausschneiden, Innenkontur nur grob


Verstärkungsbleche innen


etwas Gewicht sparen


ein Blechpuzzle mit verwendeten Werkzeugen (Hammer und Rohr fehlt)


zuerst wurden die Aufnahmedrehteile mit den Seitenblechen ausgerichtet, Lötdraht als Distanzhalter zur Außenwand


mit den Verstärkungsblechen wurde alles auf Spannung gehalten beim Verschweißen


Blech einlegen


gute Vorarbeit sorgte für geringe Spaltmaße zwischen den Teilen und erleichterte das Verschweißen


von außen geschweißt, Strom so gewählt, dass das Schweißgut innen leicht durchläuft



Kontur für das Piniongetriebe ausarbeiten, anschließend Verstärkungsbleche eingeschweißt


passt

Verstärkungskonen


Abwicklung


fertig ausgeschnitten und Kanten nachgearbeitet


das Runden war schwierig, durch die hohe Streckgrenze des verwendeten Materials


mit Schweißpunkten geheftet und Rundung und Ellipsenform mit Hilfe eine 1:1 Ausdrucks in Form gebracht


ohne Dellen


Passprobe auf dem Rohr


würde ebenfalls ein gutes Auspuffendstück abgeben