Griechenland /

- Volos

von 30.09.2017 bis 01.10.2017


Streckenlänge: 225 km

Durch die Seiten- und Nebenstraßen navigierte Komoot mich zuverlässig aus der Stadt. Ohne Zwischenfälle bahnte ich mir meinen Weg weiter in Richtung Athen entlang der alten Bundesstraße. Es hat durchaus Vorteile, Straßen nahe einer Autobahn zu befahren, wenig Verkehr und Tiere, da diese durch den Verkehr der Hauptverkehrsstraßen und Zäune abgeschirmt werden. Auf meinem Weg traf ich Nuria und Max. Die Beiden sind aus Spanien, in Mailand gestartet, über den Balkan gefahren und ebenfalls auf dem Weg nach Athen. Es war schön Gleichgesinnte zu treffen und einen Teil des Weges gemeinsam zu fahren. Sie beschlossen am frühen Nachmittag eine Unterkunft zu suchen, da sie ihr Tagespensum erreicht hatten. So fuhr ich alleine weiter, kurz auf der Autobahn über eine Brücke um einen Umweg von 20- 30km zu sparen. Nicht ahnend, dass danach einen Mautstelle kam. Dieses Mal dachte ich schon, es gäbe Ärger, da ich nicht einfach passieren könnte und erst jemanden erklären musste, wohin ich wöllte. Ich bekam die Anweisung die Autobahn an der nächsten Ausfahrt zu verlassen(das war sowieso mein Plan) und durfte ungestraft weiterfahren. Also abgefahren und im nächsten Ort erstmal ein Päuschen eingelegt. Nach kurzer Weiterfahrt entdeckte ich zwei weitere Radreisende, welche mich freundlich grüßten. Sie sind ebenfalls auf dem Weg nach Athen(mir war gar nicht bewusst, dass Athen so populär als Ziel für Radfahrer ist), kommen aus der Schweiz und sind sehr Radreiseerfahren. Die Beiden waren schon mit dem Tandem in Amerika unterwegs und lieben es auf diese Art zu reisen. Nachdem sich die wilden Hunde als ziemliches Problem für mich herausstellten, frage ich natürlich andere Reisende nach ihren Erfahrungen. Schlechte Neuigkeiten: In Albanien ist es laut ihnen schlimmer und sie wurden während der Nacht beim Zelten von Hunden aufgesucht. Ganz und gar nicht spaßig. Das ganze macht mir natürlich nicht mehr Mut, durch dieses Land zu reisen und hinterlässt immer mulmige Gedanken. Nachdem wir unsere Kontaktdaten ausgetauscht hatten(die beiden findet man auch über Warmshowers), ging es für mich weiter die restlichen 50 km des Tages. Die Aussicht auf den Olymp, den Sonnendurchbruch durch die Wolken und das Ambiente reiner Touristenstädte am Meer genießend. Im Dunkeln fand ich im 2. Anlauf einen Campingplatz(der erste war geschlossen) und ließ den Tag ausklingen. Am nächsten Tag war der Weg weniger spannend, umso mehr freute ich mich aber auf den Abend in Volos, da ich die Zusage von einem Studenten über Couchsurfing hatte. Dort angekommen und nach einer erfrischenden Dusche machten wir zusammen die Stadt unsicher. Wie es sich für Griechenland gehört mit dem Motorroller durch die Innenstadt, ich ohne Helm(interessiert kaum jmd.). Mein Gastgeber, Nikos, war ziemlich baff wegen meines Essverhaltens, nach einem griechischen Salat, drei Fleischspießen mit Pommes hatte ich immer noch Hunger und wir fuhren weiter zu einem Crêpeladen. Am Hafen, wir beide mit dem Bier in der Hand und ich zwei Crêpes später kam so langsam das Sättigungsgefühl. Ein kurzer Einschub, in Griechenland gibt es strengere Regeln zu Alkoholkonsum und Autofahren. Nikos erzählte mir aber, dass die Polizei in der Stadt keine Geräte hat, um den Atemalkoholwert auf die Schnelle zu bestimmen. Also kann man sich vorstellen, wie es da zugeht. Auf einem Dock liegend, durch Wellen wankend, betrachteten wir die Wolken und Sterne und ließen den Abend ausklingen.