Griechenland /

- Lamia -

von 02.10.2017 bis 03.10.2017


Streckenlänge: 206 km

Durch allgemeine Planlosigkeit meinerseits und freien Vormittag meines Gastgebers Nikos, haben wir lange ausgeschlafen und ich bin wieder viel zu spät los.Ohne genauen Plan für die Unterkunft am Abend(Anfrage bei Couchsurfing bisher ohne Antwort) machte ich mich auf den Weg. Erst entlang der Küste konnte man gut den Ausblick genießen und später ging es parallel zur Autobahn über den Bergkamm. Dabei sah ich unterwegs, mitten auf der Straße, kleine Hundewelpen miteinander spielen. Ich war kurz davor, 'mal anzuhalten. Es ist etwas länger her, dass ich niedliche, freundliche Hunde entlang meines Weges traf. Letztendlich bin ich einfach vorbei gefahren und hab mich in dem Moment gefragt, wo eigentlich die Eltern sind... Im nächsten Augenblick kamen diese aus einem Gebüsch von der anderen Straßenseite laut bellend gesprungen und jagten mir einen leichten Schreck ein. Nachjagen oder dergleichen blieb glücklicherweise aus. Der weitere Anstieg verlief ohne weitere Zwischenfälle.Oben angekommen hatte ich leider nicht wie erhofft einen guten Ausblick und fuhr zügig weiter, da ich möglichst schnell in Lamia ankommen wollte, um mich um einen Schlafplatz zu kümmern.Der Weg war nun einfach, flach, ohne viel Verkehr und gute Straßen. Unterwegs sah ich noch ein paar weitere Hunde, diese waren aber wenig an mir interessiert und so löste sich meine Anspannung. 30 km vor Lamia machte ich rast, direkt am Meer und stellte mit Freude fest, dass ich eine Zusage bei Couchsurfing hatte. Also fix die letzten Kilometer bis in die Stadt, direkt der Sonne entgegen. Dort angekommen wurde ich von meinem Gastgeber George am Bahnhof abgeholt und zu seinem Haus gebracht. Mein Rad konnte ich dabei sicher in seiner Garage neben seinem Motorrad parken. Nach einer erfrischenden Dusche und leckerem Abendbrot gingen wir mit seiner Freundin in die Stadt, genossen das ein oder andere Bier, redeten, schauten uns die Stadt an und genossen als Abschluss den Ausblick auf die Stadt kurz unterhalb des Schlosses(ich war etwas erschrocken, als die Straßen hoch zum Schloss sah, Hinweisschilder mit 20% Steigung an der Seite - meine Grenze beim Bergauffahren (Rad mit Gepäck) liegt irgendwo bei 15% - Problem wird dann auf nasser Fahrbahn, dass der Reifen anfängt auf dem Asphalt durchzurutschen). Zurück in der Wohnung quatschten wir noch etwas. George berichtete mir von seine schlechten Erfahrungen mit bayrischen Landsleuten. Kurze Zusammenfassung: George gewann 'nen Motorradwettbewerb in Bayern und wurde anschließend gefragt, was er eigentlich hier will, die Bayern würden ja in Griechenland alles bezahlen usw. blablabla (scheinbar schlechte Verlierer...). So etwas Ähnliches kenne ich von Leuten aus Thüringen, die in Bayern arbeiten. Da wird man gefragt, warum man dort arbeitet und nicht in Thüringen. Alles Quatsch. Bei manchen Leuten frage ich mich echt, in welcher Welt diese leben. Den nächsten Morgen ging es wieder entspannt los, nach einem guten Morgen Käffchen machte ich mich auf den Weg. Mein Weg verlief abseits der Hauptverkehrsstraßen und somit kam ich an einer stillgelegten Tankstelle vorbei, wo ~9 wilde Hunde rumlagen, welche gleich auf mich zugerannt kamen, als sie mich bemerkten. Meine Lösung dieses Mal, so schnell wie möglich vom Rad absteigen. Nachdem ich umstellt von den Hunden war und diese mich etwas anknurrten, probierte ich einen Trick aus, den George mir am Vortag erzählt hat. Ich zog einen leeren Kunststoffbeutel aus der Tasche und raschelte etwas. Die Hunde werden häufig mit Sachen aus solchen Beuteln gefüttert und das Geräusch erinnert Sie daran, dass du der Boss bist, der das Essen bringt. Tatsächlich wirkten die Hunde danach entspannter, knurrten weniger und ließen mich ohne Probleme mein Rad von der Tankstelle schieben. Der weitere Tag verlief ruhiger und es war sehr idyllisch nahe des Wassers weiter zu fahren. Abends baute ich mein Zelt auf einem Hügel in Wassernähe auf und genoss den schönen Sonnenuntergang.