Griechenland /

- Delfi-

von 18.10.2017 bis 19.10.2017


Streckenlänge: 227 km

Am Morgen sieht es bei allen Radreisenden gleich aus: Schnellstmöglich Zeug zusammenpacken, einen Happen essen (wobei ich es bevorzuge erst einmal ~30km zu fahren) und ab in den Sattel. Gerade bei den kürzer werdenden Tage und wenig Sonnenschein muss man sich sputen. Leider trennten sich heute unsere Wege. Naoto, der Japaner, der mich zwei Tage begleitet hat, fährt direkt weiter in Richtung Albanien, das Lehrerpärchen, Susanne und Marcus, ebenso. Somit fuhren wir den Weg bis zur Rion- Antirion- Brücke(beachtliches Bauwerk) zusammen, verabschiedeten uns und jeder ging seinen eigenen Weg. Komisches Gefühl, da es ganz angenehm war, mit Gesellschaft zu fahren, auch wenn man sich aufeinander abstimmen muss. Der Weg nach Delfi war geprägt von langgezogenen, hügeligen Küstenabschnitten mit wunderschöner Aussicht bei bestem Wetter und wenig Verkehr. Einen Zwischenfall gab es unterwegs: Bei einem Abschnitt war der Hügel für die Straße ausgefräst und links und rechts mit einen Betonmauer abgestützt. Da lag regungslos am rechten Straßenrand, mit Kopf in Fahrtrichtung und von Fliegen umschwirrt, ein kleiner Fuchs. Als ich vorüberfuhr schaute ich zurück, direkt in das „Gesicht“ und in diesem Moment gingen die Augen des Fuchses auf und schauten mich direkt an. Da läuft's einem kalt den Rücken runter. Bis Delfi geht es die letzten Kilometer ziemlich den Berg hoch. Mein Plan war, den unteren Campingplatz zu nutzen und die restlichen Höhenmeter ausgeruht am Morgen zu fahren. Daraus wurde nichts, trotz Hinweisschild an der Straße, dass ganzjährig geöffnet ist, stand ich vor verschlossenen Toren. Also die letzten Kilometer hochgekämpft und die schöne Aussicht über den zurückgelegten Weg genießen. An diesem Abend habe ich zum ersten Mal mit meinem Kochset gekocht(doch so früh...) und gleichzeitig festgestellt, dass der größte Topf(eigentlich für 2 Personen gedacht) für mich gerade so reicht, wenn er bis zum Rand voll ist (Radfahrerproblem, satt ist ein Zustand von wenigen Minuten). Am Morgen ging es entspannt die letzten Meter bis zur historischen Ausgrabungsstätte von Delfi. Es war auf jeden Fall jeden Höhenmeter wert. Danach ging die richtige Quälerei los, erst die gemachten Höhenmeter wieder die Serpentinen zurück ins Tal, ein paar Kilometer durch das Tal mit leichter Steigung und anschließend quälend lange, kontinuierliche seile Anstiege hoch. Am Ende des Anstieges traf ich einen Franzosen, Etienne, der auf dem Weg nach Athen ist. Erstaunlich ist sein Fahrrad. Ich glaube, dass hätte ich schon längst breitgebügelt.... Vor lauter Gequatsche und für das Foto hatte ich meine Warnweste zwischen die Radtaschen geklemmt. Nach einigen Kilometern Abfahrt stellte ich den Verlust fest. So viel Dämlichkeit ärgert mich immer selbst. Zurückfahren fiel angesichts der verbleibenden Sonnenzeit aus. Die Aussicht auf das Tal von Lamia und die schnurgerade Straße halfen mir zur Besserung meiner Stimmung. Leider ging mein eigentlicher Plan, erneut bei George, den ich auf der Hinfahrt nach Athen über Couchsurfing kennen gelernt habe, zu schlafen, nicht auf. Dieser musste wegen der Arbeit noch am Abend nach Athen. Das einzig Blöde war, dass ich bestimmt 4 Stunden gewartet hatte, bis er mir das mitgeteilt hatte. Das ist das Problem, wenn man auf andere Leute angewiesen ist, man braucht eine Menge Geduld und es kann immer etwas dazwischen kommen. Zum Glück fand ich ein normalpreisiges Hotel in der Nähe.

Camping Tsolis


Guten Morgen!


Rion-Antirion-Brücke



interessante Dämpfung der Tragseile



strahlende Lehrer: Markus und Susanne



kurz nach dem Fuchs






von rechts, der Küste entlang, da komm ich her


Delphi


Stadt

Ausgrabungsstätte





den Weg wieder "runterschlängeln"


gutes Gefühl, den zurückgelegten Weg zu sehen


sichere Leitplanke


am Ende des Anstieges, beide glücklich


Etienne aus Frankreich


Lamia in Sicht


nur kurz den Berg runter