Luxemburg- Frankreich /

- Metz- Verdun- Reims-

von 06.05.2018 bis 08.05.2018


Streckenlänge: 373 km

Verwundert passierte ich laut Karte die Grenze, ohne ein Hinweisschild zu erblicken. Nach einem Kilometer kam der amtliche Hinweis- wieder in Frankreich.
Zurück an der Mosel folgte ich dem Radweg bis Metz, eine gute Entscheidung und sehenswert. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt führte mein Weg über wenig befahrene Straßen nach Verdun. Durch die viel bewachsene, grüne Landschaft war ich froh, unter den Bäumen am Wegesrand während der Fahrt Schatten zu finden. Die Sonne strapazierte meine Haut und ich war die Temperaturen jenseits der 20° C noch nicht wieder gewohnt, dem nassen, kühlen Winter geschuldet.
Auf dem Hügel von Verdun ließ sich nur erahnen, wie der Schauplatz zum 1. Weltkrieg ausgesehen haben muss. Alles war zugewachsen, einzig durch die alten Bunkeranlagen und Gedenkstätten nahm ich überhaupt war, wo ich mich befand.
Der Wald war zum Zelten weniger geeignet, verwurzelter Boden, sehr viele Mücken und außerdem gab es ein extra Verbotsschild, somit fuhr ich in Richtung der Stadt und fand auf einem abgelegen Feld am Stadtrand einen wunderbaren Platz zum Zelten.
Etwas komisch war, dass jemand auf einer nicht weit entfernten wilden Müllkippe rumwühlte während ich mir mein Abendessen munden ließ. Unentdeckt fand ich schließlich den erholsamen Schlaf.
Der nächste Tag war derart langweilig, nach der Fahrt durch Verdun war der Weg bis Reims weitestgehend lang, flach und gerade. Außer einiger Soldatengräber gab es nicht viel zu entdecken. Der einzige Vorteil, man kommt schnell voran. So hatte ich die 120 km zügig abgefahren, schaute mir die Innenstadt von Reims an und wollte an der Uni Bilder hochladen und meine Webseite pflegen. Meinen Schlafsack hatte ich währenddessen zum Auslüften über dem Rad ausgebreitet. Keine 5 Minuten waren vergangen, da kam ein Pärchen vorbei, hielt inne, betrachtete mein Rad und lud mich zu sich nach Hause ein.
Thomas hatte vor zwei Jahren selbst eine Reise durch Amerika unternommen und dabei Laura kennengelernt. Während wir zu seiner Wohnung laufen, fragt er mich, warum ich ihn nicht über Warmshowers kontaktiert hatte. Das war das Problem, große Städte mit großer Auswahl an Leuten und dabei die richtigen zu finden- gelegentlich schwierig.
Man kann locker pro Tag eine Stunde aufbringen, um Leute für den nächsten Tag zu kontaktieren. Daher ist mein Rhythmus alle drei Tage einen Gastgeber zu finden.
Angekommen bei Thomas, das Wichtigste zuerst, eine heiße Dusche. Beim Blick in den Spiegel war ich erstaunt, über meinen Augenbrauen hatte sich ein weißer Strich gebildet- wetterbedingte Salzausscheidung. Meine Nase wies leichte Bläschen auf, die Reflektionen der Sonnenbrille schienen meine Haut verbrannt zu haben. Nebenbei erwähnt wäre es sinnlos Sonnencreme zu benutzen, da durch den Schweiß alles ausgeschwemmt wird. Habe ich schon gesagt, dass ich den Sommer nicht wirklich mag?
Nach einem entspannten Abend, frisch gewaschenen Klamotten (ein gutes Gefühl)- vielen Dank Thomas und Laura- startete ich am nächsten Morgen in Richtung Paris. Entlang von weinrebengesäumten Hängen folgte ich dem Verlauf der Marne, erfreute mich über einige Wolken, die kurzzeitig Schutz vor der starken Sonneneinstrahlung brachten.
Gegen Ende des Abends suchte ich vergeblich nach Wasser. Normalerweise fand sich in jedem Ort nahe der Kirche ein Brunnen oder Wasserhahn- in diesem Bereich von Frankreich war es weniger der Fall.  Also den nächstbesten Bewohner angesprochen, ein älterer Herr, der gerade seinen Garten bewässert. Ohne tiefere Französischkenntnisse nicht einfach, aber man findet immer einen Weg (Hände, Füße, bitte und danke in Landessprache) sich zu verständen. Nachdem er mir meinen Flaschen brachte, fragte er mich, wo ich diese Nacht schlafe (ich kann im Nachhinein nicht mal erklären, wie ich das verstanden habe). Eines ist klar, wenn Leute einem diese Frage stellen, hat man schon halb den Fuß in der Tür. Durch mangelnde Französischkenntnisse und gutes Wetter fuhr ich aber weiter und fand an einem abgelegen Feldrand ein gutes Plätzchen für die Nacht.
 

Zoufftgen


Etwas verpätet kam das Hinweisschild

Metz



Temple Neuf


Kathedrale



Gussainville


Moulainville


Fleury-devant-Douaumont





Verdun





Fromeréville-les-Vallons


Clermont-en-Argonne


Somme-Tourbe


Auberive


Reims








Ich, Laura und Thomas


Jouy-lès-Reims


Chaumuzy


Passy-sur-Marne


Wohltuender Schatten

Chartèves


Mont-Saint-Père


Château-Thierry



Varredes


Zeltplatz gefunden


Das kleine Hüngerchen